Ich habe mich selbst mal wieder einem Experiment unterzogen: Ich habe die sinCephalea-App ausprobiert (oder stecke noch mittendrin) und ich möchte dich an meiner Erfahrung teilhaben lassen. Bevor ich hier aber weiter einsteige, möchte ich einen wichtigen Punkt klarstellen: Das hier ist keine Werbung! Weder bezahlt, noch unbezahlt, ich teile lediglich meine ehrliche Erfahrung in diesem Beitrag und hoffe, dass er dir weiterhilft, deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Mehr nicht.
Also los!
Was ist sinCephalea und wie funktioniert die Migräne-App?
Vielleicht kennst du die App ja schon – vielleicht auch nicht. sinCephalea ist eine digitale Gesundheitsanwendung – eine DiGA oder anders gesagt: eine Gesundheits-App für die natürliche Migräne-Prophylaxe. Das Besondere daran? Deine Krankenkasse übernimmt die kompletten Kosten dafür – und du kannst sie alle 3 Monate erneuern! Warum das Sinn macht, darauf komme ich später noch zu sprechen. Was brauchst du für die App? Du brauchst entweder das Rezept von deinem Arzt oder deiner Ärztin, oder einen anderen ärztlichen Nachweis über deine Migräne-Diagnose (z.B. aus deinen Patientendaten) und ggf. eine Bestätigung deines Arztes, dass keine Kontraindikationen vorliegen.
Du kannst die App auch ohne diesen Wisch herunterladen, aber so nützt sie dir nichts, denn du kannst sie nur mit einem Code aktivieren, und den bekommst du natürlich nur über die den offiziellen Weg über die Krankenkassen. Du kannst sie bequem und papierlos in den “DiGAs” deiner Krankenkasse von deinem Handy aus beantragen und bekommst alle notwendigen Codes per Post zugeschickt.
Tatsächlich ist das Herzstück von sinCephalea nicht die App selbst, sondern ein Blutzucker-Sensor, der über einen Zeitraum von 14 Tagen kontinuierlich deinen Blutzucker misst und die Daten an die dazugehörige App “Freestyle Libre” weiterleitet, die diese Daten ständig empfängt und du sozusagen “live” deinen Blutzuckerspiegel verfolgen kannst.
Hä? Wieso Blutzucker überwachen? Ich bin doch keine Diatbetikerin?!
Korrekt! Gleichzeitig konnte nachgewiesen werden, dass Migräne und Blutzucker tatsächlich in einem Zusammenhang stehen. Und ein stabiler Blutzuckerspiegel mit einer Verbesserung der Migräne-Beschwerden einhergehen kann. Was der Blutzucker mit Migräne zu tun hat, kannst du in >>diesem Beitrag von mir<< nachlesen.
Den Blutzucker-Sensor bekommst du von sinCephalea zugeschickt zusammen mit einer wirklich guten Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du die Apps miteinander verknüpfst, den Sensor anbringst, aktivierst, etc. Meine 9-jährige Tochter hat mich durch die Anleitung gelotst und mit mir zusammen alles eingerichtet, also brauchst auch du dir keine Sorgen machen, dass die Einstellung zu kompliziert wären. 😉
Vielleicht denkst du jetzt: “Moment mal, ich trage dann so einen Sensor, der permanent “funkt” und Strahlung aussendet? Ja – das lässt sich nicht vermeiden, wenn du das ausprobieren möchtest. Auch wenn ich im Alltag auf das Thema “Strahlung” achte, z.B. indem ich mein Handy nicht permanent an meinem Körper trage oder auch nachts in einem handyfreien Raum schlafe, habe ich mich für dieses Experiment entschieden.
Anbringen des Sensors – tut das weh?
Tatsächlich habe ich mich nicht getraut, den Sensor am Oberarm selber anzubringen (obgleich das laut sinCephalea auch alleine gut geht), weil ich Angst hatte, dass es weh tun würde – das musste mein Freund also übernehmen. Ich war überrascht, dass es nur kurz minimal piekste, aber eigentlich kaum merklich und dann war der Sensor dran. Noch ein Pflaster zur besseren Fixierung draufgeklebt – fertig! Etwas sensibel war die Stelle unter dem Sensor schon noch in den nächsten Stunden, aber ich habe ihn überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Schlafen, Yoga, Duschen, anziehen und ausziehen – alles völlig unproblematisch. Und teilweise sogar vergessen, dass ich ihn trage.
Mein “Blutzucker-Feed” – es geht los
Eine Stunde dauert es, bis der Sensor aktiviert ist und die ersten Daten in der App angezeigt werden. Und dann wurde ich süchtig! Meine Güte! Andauernd (!!) habe ich dieses “Teil” in der Hand gehabt und meinen Blutzucker gecheckt. Dafür musst du wissen: Ich nutze auch Social Media (Instagram) nur sehr eingeschränkt, weil es einfach dieses krasse Sucht- und Sogpotenzial auf mich hat, und – ja was soll ich sagen – mein Blutzucker wurde zu meinem Instagram! Permanent checkte ich meinen “Blutzucker-Feed”, wie verändert sich mein Blutzucker nach einer Mahlzeit, wie verhält er sich in der Nacht, was passiert wenn ich Kaffee trinke, was passiert wenn ich Süßes esse, wie hoch steigt er dann, wo pendelt er sich ein….
Damit jeder Blutzuckeranstieg, jede Spitze und jeder Blutzuckerabfall auch zugeordnet werden kann, muss natürlich ein penibles Ernährungstagebuch geführt würden. Alles muss aufgeschrieben werden. Welche Menge, welche Uhrzeit. Das war für mich das stressigste in dieser sogenannten “Sensorphase” von sinCephalea. Anfangs habe ich noch alles abgewogen, jede einzelne Zutat – dann bin zum Schätzen übergegangen oder habe mich der Portionsgrößen angenommen, welche die App hier bei den einzelnen Mahlzeiten oder Zutaten vorschlägt. Das war sehr hilfreich! Und trotzdem habe ich es oft nicht geschafft, die 2 Stunden “Essenspause” einzuhalten, die für eine aussagekräftige Auswertung erforderlich sind. Und irgendwie hat sich meistens noch ein Kaffee dazwischengemogelt…
Testmahlzeiten und Challenges: Die besonderen Herausforderungen der Migräne-App
Besonders interessant sind die sogenannten Testmahlzeiten und Challenges: Mit diesen standardisierten Mahlzeiten können deine persönlichen Blutzuckerreaktionen gemessen und verglichen werden. Eine Challenge wiederum besteht aus einer definierten Reihe von Testmahlzeiten.
Bevor du dich jetzt freust, dass du jetzt genau prüfen kannst, wie sich eine Pizza im Vergleich zu Spaghetti Bolo oder ein Chili con (oder sin) carne auswirkt – die Testmahlzeiten sind “speziell”: Der Vorteil ist, sie sind freiwillig – der Nachteil, ich fand sie recht eklig. Warum? Eine Testmahlzeit besteht z.B. darin eine Zuckerlösung zu trinken (macht schon Sinn, denn damit kann deine “normale” Reaktion auf puren Zucker gemessen werden) – aber so ein zuckriges Wasser (60g Dextrose auf 200 ml Wasser) war für mich, die ich zwar süß mag, aber mir auch schnell etwas ZU süß wird, das war einfach eklig!
Weitere Testmahlzeiten bestanden darin verschiedene Brotsorten gegeneinander zu testen (Toastbrot gegen Vollkornbrot) – aber dann ist das Brot meist pur zu essen (und das Toastbrot ungetoastet). Das fand ich persönlich sehr schwer, weil ich einfach nicht (mehr) so viel Brot esse – und schon gar nicht ungetoastetes Toast! (kotz) Aber ich tu’s für die Wissenschaft – für meine Wissenschaft! 😉
Besonders spannend fand ich den Test, ob ich ein Fetttyp oder ein Proteintyp bin. Sprich: Ob eher Fett oder Protein sich positiv auf meine Blutzuckerreaktion auswirken. Das ist vor allem insofern interessant, als dass ich ja durch meinen Ayurveda-Hintergrund grundsätzlich ALLES immer auch gleichzeitig aus der Ayurveda-Perspektive betrachte und Parallelen ziehen kann (oder auch mal Unterschiede). Und im Ayurveda wird bei Migräne (= d.h. bei einem Vata-Ungleichgewicht) tatsächlich empfohlen, die “fettige” Eigenschaft zu fördern, z.B. über den Verzehr von hochwertigen Ölen und Fetten. Ist das nicht spannend, dass ein so “altes” Wissen, so aktuell ist? Ich bin jedenfalls gespannt auf das Ergebnis!
Weiterhin kann getestet werden, welche Beilagen besser für deinen Blutzucker sind: Kartoffeln, Nudeln oder Reis. Und zu welcher Tageszeit, mittags oder abends? Natürlich sind auch hier die Beilagen in einer vorgegebenen Menge “pur” zu essen, nur etwas Salz ist erlaubt. Uff! Aber auch hier freue ich mich, Parallelen zum Ayurveda ziehen zu können: Denn auch schon vor 2500 Jahren wusste man, dass Nahrung zu unterschiedlichen Zeiten nicht immer gleich gut verdaut und verstoffwechselt wird, und sogar auch unterschiedliche Wirkungen auf unseren Körper hat. Spannend, dass die Wissenschaft jetzt auch dahinter geommen ist!
Weitere Testmahlzeiten erfassen auch den Frühstückstyp: Ob du eher Brot oder Müsli (Haferflocken mit Milch und mit bzw ohne Obst) am Morgen essen “solltest”. Auf diese Testmahlzeit habe ich verzichtet, weil ich erstens keine Milch verzehre (außer im Kaffee) und kein rohes Obst esse, jedenfalls nicht innerhalb einer Mahlzeit mit anderen Lebensmitteln zusammen. (Ich esse grundsätzlich gedünstetes Obst in meinem Porridge, da es leichter bekömmlich ist und sich mit den anderen Nahrungsmitteln besser verträgt – auch aus dem Ayruevda 😉 )
Du kannst auch verschiedenes Obst testen (Banane vs. Apfel), oder die Art der Süßigkeiten (Schoki vs. Gummibärche) – habe ich beides nicht gemacht (oder mir vielleicht für die nächste Sensorphase aufgehoben)
Was ich natürlich noch wissen wollte, ist, wie sich Kaffee auf meinen Blutzucker auswirkt – und auch dafür gab es glücklicherweise eine Testmahlzeit! Als leidenschaftliche Kaffeetrinkerin lag diese ganz oben auf meiner Prio-Liste! 😉 Hachja… wenn mir auch bewusst ist, dass Kaffee und Migräne sich nicht immer gut vertragen, bleibt Kaffee eines meiner “guilty pleasures” – wobei ich gleichzeitig darauf achte, dass es im Rahmen bleibt.
Ehrgeizig wie ich bin, wollte ich in diesem 14 Tagen so viele Testmahlzeiten wie nur möglich unterkriegen. Mit dem Ergebnis, dass man mein Ernährungsplan gefühlt fast nur noch aus (kohlenhydratlastigen!) Testmahlzeiten bestand. Das habe ich natürlich nicht durchziehen können, und ich habe es auch nicht gewollt. Ich habe schnell bemerkt, wie mir diese vielen Kohlenhydrate überhaupt nicht gut taten, sodass auch die Lust am Experimentieren damit langsam schwand.
Aber dann sind diese Testmahlzeiten und Challenges halt in der nächsten Runde “fällig” – dann die App mit der dazugehörigen Sensorphase kann alle 3 Monate neu beantragt werden.
Die Sensorphase ist vorüber – was nun?
Auf meiner Sensor-App läuft permanent ein Countdown, wie lange der Sensor noch aktiv ist. Am letzten Tag werde ich mit Push-Nachrichten immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass der Sensor in ein paar Stunden abläuft.
Leider habe ich vergessen, am letzten Tag meine letzte Testmahlzeit (Beilagen mittags: Kartoffeln) zu essen, sodass diese Challenge leider unvollständig bleibt. Getröstet hat mich, dass ich sie vermutlich genauso wenig gemochte hätte, wie die anderen Testmahlzeiten und dass sie dann in der nächsten Runde dran ist.
Tut das Abziehen des Sensors weh? Du kannst es dir wie ein festsitzendes Pflaster vorstellen. Du musst schon ordentlich dran ziehen, aber es tut nicht “weh”.
Und was ist mit der Auswertung? Die bekommst du von sinCephalea innerhalb von 14 Tagen. Und meine persönliche Erfahrung mit der Auswertung und mein Fazit zur App folgt in meinem nächsten Beitrag!
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